Jules Pascin (1885, Widin – 1930, Paris) war ein bulgarischer Maler des Expressionismus. Nachdem er mit seiner Familie 1892 nach Bukarest zog, begann er im Alter von 15 Jahren in einem Bordell unter der Aufsicht der Betreiberin regelmässig Aktzeichnungen zu fertigen.
Pascin studierte an verschiedenen Akademien in Budapest, Wien, München und Berlin. So lernte er zahlreiche Künstlerkollegen kennen, wie etwa Paul Klee, Wassily Kandinsky, Hans Purrmann oder Willi Geiger, mit denen er eine lebenslange Freundschaft pflegte. Es folgten Reisen und Aufenthalte in Brüssel, London, Paris und den USA.
In seinen letzten Jahren litt Pascin zunehmend unter Depressionen. Hemingway beschrieb seine Begegnung mit Pascin mit den Worten: «Den Hut auf dem Hinterkopf, grinste er mich an. Er glich eher einer der Broadwayfiguren aus den neunziger Jahren als dem wunderbaren Maler, der er war, und später, nachdem er sich erhängt hatte, erinnerte ich mich gern daran, wie er an diesem Abend im Dôme gewesen war.»
Pascins vorwiegendes Motiv waren Frauenakte, die in seinem Spätwerk immer düsterer wurden. 1930 beging er im Alter von 45 Jahren in seiner Pariser Wohnung Suizid. 1964 wurde sein Werk an der documenta III in Kassel geehrt.