Francis Picabia (1879, Paris – 1953, Paris) war wohl einer der vielseitigsten Künstler der Moderne. Er selbst schrieb 1922: «Wenn du saubere Ideen haben willst, dann wechsle sie wie ein Hemd». Seine erfinderische Karriere erstreckte sich über fast 50 Jahre, in denen er sich als Maler, Dichter, Verleger, Filmemacher und Performancekünstler einen Namen machte. Während des Ersten Weltkrieges war Picabia in New York, Barcelona und der Schweiz im Exil. In dieser Zeit gab er die Zeitschrift 391 heraus und die Maschine wird ein wichtiges Sujet in seiner Kunst. Nach Kriegsende kehrte Picabia nach Paris zurück, wo er mit den Dadaisten, angeführt von Tristan Tzara, zusammentraf. Heute ist Picabia vor allem für seine dadaistischen Arbeiten bekannt, doch reichten seine Stilrichtungen vom Impressionismus, über eine radikale Abstraktion bis hin zu einer pseudoklassizistischen Malerei. Picabia durchkreuzte Stilrichtungen und experimentierte mit Materialien wie kein anderer Künstler zu seiner Zeit. So beschrieb Marcel Duchamp Picabias Karriere 1949 treffend als eine «kaleidoskopische Serie von Kunsterfahrungen».